Der erste Workshop der Exportinitiative Umwelttechnologien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) findet in der ostkroatischen Stadt Županja statt. Themenschwerpunkt ist die Maßnahmen- und Strategieentwicklung zur nachhaltigen Umsetzung der Abfall- und Kreislaufwirtschaft.

Am Workshop nehmen Entscheidungsträger und Multiplikatoren der ausgewählten Kommune und weiterer Gemeinden, Vertreter des Ressortministeriums und relevanter wissenschaftlicher Institutionen sowie ausgewählte deutsche Experten teil.

Ziel ist es, gemeinsam mit diesen Stakeholdern Umweltprobleme, Lösungsansätze und Unterstützungsbedarfe bedarfsgerecht und konkret einzugrenzen, die relevanten lokalen Akteure miteinander zu vernetzen und Projekt- und Umsetzungskonzepte zu entwickeln, woraus Leuchtturmprojekte und stabile Kooperationen entstehen sollen.

Deutschland gilt als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Das moderne Abfallwirtschaftssystem wird in Deutschland seit den 70er Jahren stufenweise entwickelt. Die bisherigen Resultate sprechen für sich – eine Verwertungsquote von 70% (Kroatien liegt den letzten Daten zufolge bei 21%) und eine Recyclingquote von 65% (in Kroatien beträgt diese 21%). Die Deponierungsquote in Kroatien ist im EU- und im Deutschlandvergleich mit 77% überdurchschnittlich hoch. Laut aktuellen EU-Zielen sollte diese bis 2035 lediglich 10% betragen, was Deutschland schon im Jahr 2015 erreicht und sogar übertroffen hat.

Die ausgewählte Gemeinde hat in den letzten Jahren gute Fortschritte bei der Umsetzung der nachhaltigen Abfall- und Kreislaufwirtschaft gemacht, nichtsdestotrotz herrscht Nachholbedarf, vor allem bei der Modernisierung der Abfalltrennung und Abfallsammlung sowie der Entsorgung von wiederverwertbaren Abfällen, der Entsorgung von Bioabfällen und der Sensibilisierung der Bevölkerung. Diese sind zugleich auch die Fokus-Themen beim Workshop.